STILLE-NACHT-KAPELLE UND MUSEUM OBERNDORF

Stille-Nacht-Kapelle Oberndorf. Pilgerstätte für die Liedbegeisterten

DER OBERNDORFER STILLE-NACHT-BEZIRK

Die Botschaft des Liedes „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ berührt die Menschen dieser Welt. Text und Melodie sind geneigt, Erinnerungen und Emotionen zu wecken. In Zeiten von Kriegen wurde es über Schützengräben hinweg gemeinsam gesungen und es herrschte wenigstens für diese Zeit Frieden.

Die Baugeschichte der Stille-Nacht-Kapelle, bei der Einweihung Gruber-Mohr-Kapelle genannt, wurde, so wie die Entstehungsgeschichte des Liedes selbst, durch die Umstände der Armut der Bevölkerung von Oberndorf begleitet. Als man nach dem verheerenden Hochwasser Jahre 1899 die Ortsverlegung veranlasste, wurde auch die St. Nikolakirche abgetragen, in der das Lied erstmals erklungen war. Als letztes fiel der Turm, der ursprünglich als Gedächtniskapelle angedacht war. Die Gedächtniskapelle wurde sodann auf dem Schutthügel des Abbruchmaterials der Kirche errichtet. Die Grundsteinlegung erfolge vom 15. bis 17. August 1924. Am 15. August 1937, also ganze 13 Jahre später, kam es sodann zur Einweihung der Kapelle. Innerhalb dieser Zeitspanne ruht die Bautätigkeit immer wieder und wiederholte Spendenaktionen konnten neue Bauschübe bewirken. Schließlich drohte die Innenausstattung an der Finanzierung zu scheitern. Der Vorschlag von Oberndorf, den spätgotischen Flügelaltar (um 1520) aus dem früheren Bürgerspital, der dem Laufener Meister Gordian Guckh zugeschrieben ist, zur Aufstellung zu bringen, lehnte das Museum Carolino Augusteum (heute: Salzburg Museum) ab. Die betuchte Oberndorfer Brauereibesitzerfamilie Johann und Katharina Noppinger entschloss sich, das Altarrelief aus ihrer Hauskapelle zu spenden.

Hutter-Altar in der Stille-Nacht-Kapelle

Altarrelief von Hermann Hutter
Die im Jahre 1937 gesegnete Stille-Nacht-Kapelle ist das Zentrum des Stille-Nacht-Platzes. Ihr architektonischer Stil ist bescheiden gestaltet. Der Innenraum wird von einem Holzrelief-Altar von Hermann Hutter betont, der eine typische alpenländische Krippendarstellung zeigt. Mit Josef und Maria auf deren blauen weit ausgebreitetem Mantel das Jesukind liegt.

STILLE NACHT MUSEUM OBERNDORF

Das Stille-Nacht-Museum Oberndorf weist die Schwerpunkte Stille Nacht!, Salzachschifffahrt und Ortsgeschichte auf.

Die Pflege des Andenkens an das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“, die beiden Schöpfer Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr und die Verbreitungsgeschichte hat in Oberndorf Tradition. Nicht immer war es leicht, das Andenken auch baulich zu manifestieren. Nach dem größten Hochwasser aller Zeiten von 1899, das die Ortsverlegung an eine höher gelegene Stelle im heutigen Neu-Oberndorf zur Folge hatte, mussten die Bauten im alten Ortsteil wegen der schweren Schäden teils geschliffen werden. So auch die St. Nikola-Kirche. Auf dem Hügel des Bauschuttes wurde sodann die „Gruber-Mohr-Gedächtniskapelle“, die heutige Stille-Nacht-Kapelle, errichtet. Wegen des Geldmangels zog sich die Verwirklichung mehr als ein Jahrzehnt hin.

Kirche St. Nikola in Oberndorf. Hier erklang das Lied erstmals

Zu Beginn der Sechziger Jahre wurde sodann das erste Museum im Alten Pfarrhof, am heutigen Standort, eröffnet. Es folgte eine neue Ausrichtung: „Stille Nach!“, Schifffahrt und Ortsgeschichte. Dreimal musste das Museum im Folgenden einen Standortwechsel hinnehmen: in das alte Spital, in das Bruckmann-Haus und schließlich in den Alten Pfarrhof. Im Zuge der großzügigen Neuausrichtung des Stille-Nacht-Bezirkes zum 200-Jahr-Jubiläum erfuhr das Gebäude eine Generalsanierung und eine museumspädagogisch nach modernsten Gesichtspunkten orientierte Sammlungsdarstellung.

Joseph Mohr wohnte im Alten Pfarrhof
Am Originalschauplatz: Der Hilfspriester Joseph Mohr bewohnte ein karges Zimmer im ersten Stock des Alten Pfarrhofes. Hier bereitete er sich auf die Christmette des Jahres 1818 vor, als die Orgel versagte. Er entsann sich, das er in Mariapfarr ein Gedicht geschrieben hatte. Er bat seinen Freund Franz Xaver Gruber, den Organisten, eine Melodie dazu zu verfassen, das sodann den Oberndorfer Schiffern vorgetragen wurde. Hier in Oberndorf erklang das vertonte Gedicht das erste Mal. Die Stadt Oberndorf ehrt die beiden Schöpfer mit der Neugestaltung des Stille-Nacht-Bezirkes und der Neuausrichtung des Stille-Nacht-Museums, das nach modernen museumspädagogischen Gesichtspunkten ausgerichtet ist. Beim Rundgang durch die Ausstellungsräume erfährt der Besucher alle interessanten Aspekte über die Entstehung und Verbreitung des Liedes sowie den Kontext, in dem das Lied vor nunmehr 200 Jahren entstanden ist.

Kinder entdecken spielend Geschichte
Geschichte kann sehr spannend sein, wenn sie so aufbereitet ist, wie im Oberndorfer Stille-Nacht-Museum. Obwohl das Lied das bekannteste Weihnachtslied der Welt ist, kennt kaum jemand die Geschichte dahinter. Im Oberndorfer Museum wird sie spannend erzählt für Jung und Alt. Es gibt ein Museumsheft für Kinder und Jugendliche, in dem anhand der Exponate die Geschichte nachvollzogen werden kann. Man kann selbst forschen, zeichnerisch ergänzen, Quizfragen beantworten und auch interaktiv tätig werden. Kinder können in historische Uniformen schlüpfen und jeder kann sich in der Karaoke-Station selbst in verschiedenen Sprachen im Singen üben und die Aufzeichnung mitnehmen. Der historische Stadtplan läßt interaktiv die Stationen in der Stadt nachvollziehen. Ein Rundgang von höchst interessantem Erleben!

Museums-Rundgang

  • Entstehungsgeschichte des Weihnachtsliedes
  • Die Bedeutung des Liedtextes und die Friedensbotschaft des Liedes
  • Die Verbreitungsgeschichte
  • Joseph Mohrs Verbindung zu den Oberndorfer Schiffern, das Leben der Schifferfamilien und die Bedeutung der Salzachschifffahrt. Die Zeit der Lied-Entstehung
  • Wiedergabe des Liedes in verschiedenen Sprachen
  • Interaktive Stationen und Verkleidungsstation für Kinder
  • Zeittafel zur Einordnung der Lied-Stationen zu bedeutenden Ereignissen in Europa und der Welt
  • „Stille Nacht!“ als Welt-Friedenslied und wie es in beiden Weltkriegen über die Fronten hinweg gesungen wurde
  • Museums-Shop
  • Stelen zur Information rund um den Stille-Nacht-Platz
  • Mohr-Wohnstube

Informationen

STILLE-NACHT-MUSEUM
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag und am Feiertag von 10 bis 18 Uhr; Juli und August: täglich von 10 bis 18 Uhr; Adventbeginn bis Hl. Drei Könige: täglich von 10 bis 18 Uhr
Eintritt:
Erwachsene 4,50 Euro
Kinder (6 bis 15 Jahre) 3,00 Euro
Familie (2 Erw. und Kinder) 12,00 Euro
Gruppen ab 10 Personen, Senioren, Jugendliche) je 4,00 Euro
Schüler im Klassenverband je 2,00 Euro
Kindergartengruppen gratis
Menschen mit Beeinträchtigung gratis
SalzburgerLand Card, Salzburger Seenland Card und Stille Nacht Land Card gültig. Gruppen-Führungen auch außerhalb der Öffnungszeiten auf Anfrage. Preis: 65 Euro pro Führung zuzüglich. Museumseintritt. Dauer: ca. 40 Min.
Kontakt: Stille-Nacht-Museum A-5110 Oberndorf, Stille-Nacht-Platz 5, Tel: 0043 (0)6272/21660, museum@oberndorf.salzburg.at

STILLE-NACHT-KAPELLE
Öffnungszeiten: täglich von 8 bis 20 Uhr.
Gruppenführung / Preis pro Person: 3,00 Euro. Dauer ca. 25 Minuten
INFORMATIONEN, BUCHUNGEN: Tourismusverband Oberndorf, A-5110 Oberndorf, Stille-Nacht-Platz 7, Tel.: 0043(0)6272/4422, office@stillenacht-oberndorf.com

Der Stille-Nacht-Bezirk in Oberndorf ist das Zentrum von
„Stille Nacht!“